Kurz und Knapp
LLMs funktionieren auf eine Konversationelle Art, die darauf ausgelegt sind, dass wir länger mit ihnen Kommunizieren und tiefer in ein Thema eintauchen.
Google & Co sind so ausgelegt, dass es dem Nutzer überlassen wird, welche Informationen er anklickt und wirklich tiefer eintaucht, dabei bleibt der Nutzer nur kurz in der Suche und klickt dann weiter.
In diesem Beitrag geht es um die Hauptunterschiede, die es gibt, wenn wir uns eine traditionelle Suchmaschine wie Google und Bing ansehen im Vergleich zu den neuen KI-Suchmaschinen. Dabei schauen wir uns vor allem das Nutzerverhalten bei der Suche und das Ergebnis der Suche an.
Diese Unterschiede sind wichtig zu begreifen, um auch zu verstehen, was in der Optimierung für Google (SEO) und in der Optimierung für KI (GEO) zu beachten ist.
Wenn ich Google schreib, meine ich dabei alle Suchmaschinen, die denselben Aufbau wie Google haben. Sei es Bing, Duck Duck Go, Escosio, etc. Unter LLM versteh ich alle Suchmaschinen, die mit einer generierten Antwort funktionieren, sei es ChatGPT, Perplexity, AI Overview, etc.
Suchverhalten Benutzer
Wir können es nicht leugnen, seit wir angefangen haben, mit ChatGPT zu chatten, um an Informationen zu kommen hat sich unser Verhalten verändert. Wir haben uns sozusagen daran gewöhnt, dass wir jetzt einfach so mal Fragen stellen, antworten bekommen und dann da noch vertiefen können.
Dabei ist eigentlich scheissegal, was für ein Tool wir verwenden. Sei es Gemini, ChatGPT, Claude, Perplexity oder KI Antworten in Google etc… Das Tool ist nicht, was sich verändert hat, sondern unser Suchverhalten.
Und damit nicht nur deines und meines, sondern auch das deiner zukünftigen Kunden.
Es gibt inzwischen sogar Studien dazu, was eine Person bevorzugt je nach Fragestellung: Eine KI, mit der man chatten kann oder unser gutes altes Google.
Aber was genau verändert sich in unserem Suchverhalten?
Die Länge der Suchanfrage
- LLM: Lange Anfragen mit durchschnittlich 23 Wörter, enthält mehr Details und Informationen. Die Suchanfragen sind eher in Sätze formuliert und haben einen konversationellen Ton.
- Google: Keywords, meist bis zu 4 Wörter, eher generisch den es wird, nachsortiert in dem der Nutzer auf das für ihm beste Ergebnis klickt.
Beispiel:
- Google: „Beste Filterkaffeemaschine“
- LLM: „Was ist die beste Kaffeemaschine für einen Haushalt mit 2 Personen, wovon einer im Home-Office arbeitet und viel Kaffee trinkt, für weniger als 100 CHF.“
Was wird gesucht & Suchintentionen
- Google: typische Suchintentionen wie Informativ, Kaufen, Lokal, Markensuche. Es wird oft nach Fakten, speziellen Seiten/Marken oder Produkten gesucht
- LLM: sehr grosse Bandbreite an möglichen Suchen. Von komplexen Tasks lösen, Brainstorming oder kreativen Fragen und direkten Vergleichen. Um die 70 % der Anfragen sind einzigartig und so noch nie auf Google gesehen worden
Interaktion mit der Suche
- Google: Sehr einseitig. Es wird gesucht, dann angeklickt, vielleicht die Suche noch angepasst und spezifischer gemacht.
- LLM: Oft eine Konversation über einen längeren Zeitraum, in der mit jedem Prompt tiefer in die Recherche gegangen wird und es kommen manchmal neue Themen auf, an die der Nutzer initial nicht gedacht hat
Dauer der Interaktion mit der Suche
- Google: Oft nur sehr kurz – das Ziel ist es nicht lange auf Google zu verweilen, sondern durchzuklicken
- LLM: Oft mehrere Minuten, da weitere Fragen gestellt werden und man tiefer in ein Thema eintaucht.
Ergebnis der Suche
Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich, was wir als Antwort bekommen. Denn auch das ist komplett anders in einer KI Suchmaschine, die uns bereits alles ausformuliert und Google der mehr darauf setzt, dass wir selber auswählen, was uns interessiert.
Das Ergebnis selbst
- Google: Eine Liste von Links, mit Featured Snippets, die Versuchen die Suchintention direkt zu befriedigen. Der Benutzer hat mehrere Optionen von denen er wählen kann
- LLM: Eine generierte Antwort aus unterschiedlichsten Quellen, die dem User die gesuchte Antwort direkt in Textform gibt. Diese kann detaillierter oder weniger detailliert sein, Links enthalten oder eben auch nicht.
Verlinkungen / Erwähnungen
- Google: Jedes Ergebnis wird klar mit einem Link versehen, damit man weiss, woher das Ergebnis kommt. In den meisten Fällen ist es nötig, dass der Nutzer auf das Ergebnis klickt, um die gesuchten Informationen zu bekommen.
- LLM: Manchmal wird eine Quelle angegeben, manchmal nicht. Manches wird aus den trainierten Daten, manches aus aktuellen Internetdaten herangezogen. Oft ist es sehr schwer nachzuvollziehen, woher der Inhalt der generierten Antworten kommt. Selbst für die KI selbst.
Navigation
- Google: Das Ziel ist so kurz wie möglich in der Suche selber zu bleiben und direkt weiterzuklicken auf Resultate, die einem Interessieren. Klicks und Click-Through-Rate (CTR) sind wichtige Metriken.
- LLM: Die Antwort ist so gestaltet, dass sie den User direkt zufriedenstellen sollte. Es wird also in den seltensten Fällen nötig sein, einen Link anzuklicken. Das Ziel ist erwähnt zu werden, um Sichtbarkeit zu bekommen, nicht unbedingt Klicks.
Personalisierung der Ergebnisse
- Google: leichte Personalisierung je nach Standort, Suchhistorie.
- LLM: Grosse Personalisierung, sei es durch allgemeine Einstellungen wie Custom Instructions oder Gedächtnis (Memory). Aber auch durch den kompletten Chatverlauf, der in die Antworten einfliesst.
Damit weisst du bereits, was die Hauptunterschiede der einzelnen Suchmaschinen sind. Allerdings kommt jetzt die grosse Frage: Was unterscheidet sich in der Optimierung unserer Webseite je nach Suchmaschine. Das erfährst du im Beitrag “Unterschiede SEO vs. GEO”