Suchintention – Der Grund, warum wir auf Google suchen

·

Wenn wir auf Google gehen, um etwas zu suchen, hat das einen Grund. Wir machen das nicht einfach so zum Spass, sondern wir wollen etwas finden, etwas wissen oder irgendwohin.

Genau das nennt man in der Suchmaschinenoptimierung “Suchintention”. Also deine Intention für die Suche. Und diese Suchintention ist ziemlich wichtig, wenn du dein Website SEO optimieren willst – denn ohne die Suchintention zu treffen kannst du nicht ranken, wie das schon das 6te Grundprinzip von SEO sagt.

Solltest du schon Wissen was die Suchintention ist und nur die Einteilung suchen kannst du direkt zum Punkt “Einteilung der Suchintentionen” springen. Denn jetzt kommt zuerst einmal die Erklärung, damit alle am selben Punkt sind. 

Was ist die Suchintention in SEO?

Wenn du deine Website für Suchmaschinen optimieren willst, ist es wichtig, dass du die Suchintention hinter jedem deiner möglichen Keywords verstehst. Denn nur, wenn du diese triffst, kannst du auch weiter vorne ranken.

Ich weiss, das klingt jetzt sehr abstrakt.

Genau deswegen zeig ich dir jetzt ein Beispiel.

Nehmen wir an, du hast ein Unternehmen, das alle möglichen Videodienstleistungen anbietet.

Eine deiner Leistungen ist zum Beispiel, dass du Livestreams betreust, aufnimmst, ausspielst. Was auch immer man braucht, du deckst die volle Palette ab. Eine tolle Leistung, der Kunde muss sich um nichts kümmern, du organisierst ihm für sein Event den kompletten Livestream.

Jetzt willst du dazu eine Leistungsseite bauen, auf der du diese Leistung beschreibst. Und natürlich hättest du gerne, dass jemand, der genau nach der Leistung sucht, auf deiner Seite landet.

Wie könntest du die Leistung nun nennen? Was könnte der User suchen?

Deine erste Idee ist “Livestream”, ein wichtiges Keyword mit einem Suchvolumen von 1,3K im Monat in der Schweiz(laut Semrush). Denn um das geht es. Nun schauen wir uns mal die Ergebnisse auf Google (die SERPs) dazu an. Also wir schauen uns an, was die Suchintention ist:

Organisch kommt das daher

Was ist hier nun die Suchintention? Jemand der Livestream anbietet eher nicht. Du kannst deine Leistungsseite also noch so sehr optimieren. Hier wirst du nicht nach vorne kommen, und auch keine sinnvollen Klicks bekommen.

Wenn wir uns nun aber “Livestream Anbieter” ansehen, sieht das ganze schon etwas anders aus. Dieses Keyword hat laut SEMrush in der Schweiz nur ein Suchvolumen von 10 pro Monat. Allerdings wenn diese 10 auf deine Seite klicken und auch nur einer davon deine Livestream-Dienstleistung unter Vertrag nimmt, dann wäre das ziemlich gut.

Schauen wir uns nun die Suchergebnisse für Livestream Anbieter an und was hier die Suchintention ist.

Mainfilm, Wedolivesream und Muth Media sind alles deine Konkurrenzen in diesem Umfeld. Aber das tolle, das sind alles Deutsch Anbieter. Was dich in der Schweiz schon mal voranbringt.

In diesem Fall haben wir folgende Situation

KeywordSuchvolumen CHSuchintentionDeine Möglichkeit
Livestream1 300Einen Livestream ansehenNix
Livestream Anbieter10Eine LeistungKunden gewinnen

Und genau deshalb ist es wichtig über die Suchintention nachzudenken bei jedem Keyword.

Suchintentionen nach Google

Google hat die Suchintentionen selbst in seinen Quality Rater Guidelines definiert. Genau genommen im Kapitl “ 12.7  Understanding User Intent “.

Google definiert dabei 5 Suchintentionen:

  • Know and Know Simple Queries
  • Do Queries 
  • Website Queries 
  • Visit-in-Person Queries

Und noch als Zusatz: Queries with Multiple User Intents 

Auf Deutsch könnte man also sagen, dass es für Google folgende Suchintentionen gibt:

  • Wissen und einfaches Wissen
  • Machen
  • Website besuchen
  • Hingehen

Und natürlich noch ein Mixed – da ein Suchbegriff mehrere Suchintentionen haben kann. 

Know and Know Simple (Wissen & einfaches Wissen)

Bei dieser Suche will der Suchende etwas wissen, also eine Information haben. In der Suchmaschinenoptimierung sind das oft Begriffe, die wir mit einem Blog abfangen werden. 

Einfaches Wissen oder Know Simple ist ebenfalls wichtig zu unterscheiden. Das sind Suchen, die Google meist selber mit einem Feature Snippet oder einem Knowledge Panel beantwortet. Das ist zum Beispiel, wenn du suchst: Wann starb Shakespeare? Wie alt ist Prince Harry?

Bei diesen Suchen muss keiner mehr irgendwohin klicken, sondern bekommt die Antwort gleich in der Suchmaschine.

Mit SGE (also dem Chatbot in Google) werden sicherlich immer mehr Suchanfragen auch von Google selbst beantwortet. Was nicht heisst, dass User nicht noch tiefer recherchieren wollen und später noch auf die organischen Seiten klicken.

Do (Machen)

Mit dieser Suchintention definiert Google alle Suchen, die ein gewisses Ziel haben, etwas zu machen. Das kann zum Beispiel kaufen sein, aber darunter fällt auch Sachen wie Einheiten umrechnen, BMI berechnen, eine Serie streamen, ein Video sehen, und und und.

Einfache Dinge kann auch hier Google direkt ausführen, mit seinen Tools. Wann hast du das letzte Mal zum Beispiel eine Seite angeklickt um Einheiten umrechnen? Ich mach das immer direkt in Google “Euro zu Franken” und schon kommt der Google Rechner daher, den ich brauche. Für andere wie Shopping hat Google mit dem Shopping Caroussel versucht bereits Fragen zu beantworten. Und SGE wird auch hier noch mehr eingreifen, wie ich im E-Commcerce SEO Guide beschrieben habe.

Website

Bei diesen Suchen geht es darum, auf eine gewisse Seite zu kommen. Zum Beispiel eine Login-Seite von einer Website. Oder aber auch die Startseite. Bei den meisten dieser Suchanfragen gibt es genau einen Klick auf die erste rankende Seite. Denn das Ziel ist ziemlich klar hier. 

Visit-in-Person (Hingehen)

Das sind all jene Suchanfragen, bei denen Google Maps kommt. Denn es geht darum, dass wir irgendwo hin wollen, bzw. irgendwas in unserer Nähe suchen. Das kann entweder sein, dass du selbst hinzuschreibst, wo du suchst (Restaurant Zürich) oder aber deine Lokalisation verwendet wird, weil Google weiss es macht keinen Sinn dir etwas anzuzeigen, was weit von dir weg ist. 

Hier kommt vor allem Lokales SEO ins Spiel, und diese Suchanfragen sind extrem wichtig für die SEO von kleine und lokale Unternehmen

Keywords nach Suchintention einteilen

Wenn ich eine Keywordrecherche erstelle, dann teile ich meine Keywords nach diesen Suchintentionen ein. Zumindest mehr oder weniger. Denn ich nenne die Suchintention je Keyword so:

  • Informativ (Informational)
  • Kommerziell (Commercial)
  • Lokal (Local) 
  • Marke (Brand)
  • Gemischt (Mixed)

Auch wenn das nun sehr ähnlich klingt zu dem von Google, ist es nicht immer genau deckend. Und das schauen wir uns jetzt an.

Einteilung der Keywords nach ihrere Suchintention
Einteilung der Keywords nach ihrere Suchintention

Informative Keywords (informational)

Unter informative Keywords fallen alle Suchbegriffe, die eine Seite verlangen, die informiert, über etwas. Diese Suchbegriffe haben meistens das höchste Suchvolumen, sind aber am weitesten weg vom Kerngeschäft und dem Angebot.

Meistens sind dabei die Ergebnisse in den SERPs Blogbeiträge. Das können “Wie geht”, “X Tipps”, “Was ist” sein, aber auch alles andere, was einfach Informationen daher bringt. Es kann aber auch hier Vergleichsseiten von Produkten und Leistungen drunter fallen, die “Was kostet” Seiten, Testberichte, etc.

Was oft bei diesen Seiten auch kommt, sind Featured Snippets. Das sind diverse Boxen, die Google mit zusätzlichen Informationen hat. Zum Beispiel diverse Rechner, kurze Erklärungen, Listen, etc… Diese Antworten traut sich Google bei informativen Keywords einfach zu geben.

Um für solche Keywords zu ranken, braucht es Ratgeber, also Seiten mit ziemlich viel Text und Erklärungen. 

Ära der Künstlichen Intelligenz

Genau diese informativen Keywords sind Dinge, die mit künstlicher Intelligenz sehr einfach beantworten werden können. Vor allem, wenn es sich um einfache Informationen handelt. In Zukunft wird man hier sicherlich AI Overviews finden, bei einigen, also der KI-Chatbot in der Google Suche. . 

Kommerzielle Keywords (commercial)

Mit kommerziellen Keywords versteht man alle Keywords, die bei einer Suche Produkte, Kategorien oder Leistungsseiten daher bringen. Im Vergleich zu den informativen Keywords haben diese oft weniger Suchvolumen, sind allerdings viel relevanter für den Erfolg eines Unternehmens. Ich nenne solche Keywords gerne auch “Money Keywords”.

Wenn es um Produkte und Kategorien in einem Onlineshop geht, ist hier wichtig zwischen diesen zwei Seiten zu unterscheiden. Meistens wird eher die ganze Kategorie gesucht und man will eine Übersicht der möglichen Produkte sehen, als das Produkt selbst. Um erfolgreich zu ranken, braucht es dann ebenfalls eine Kategorieseite.

Auch Leistungen sind kommerzielle Keywords. Meistens unterscheiden wir bei der Suche, indem wir einfach hinzufügen “buchen”, “kaufen”, “erstellen lassen”. Diese Begriffe zeigen auf ein kommerzielles Keyword hin.

Der Unterschied zur Suchintention von Google mit “machen (do)” ist, dass es hier wirklich um ein Keyword geht, bei dem ich etwas kaufen oder beauftragen will. “Do” von Google kann viel mehr sein, eine Währungsumrechnung zum Beispiel. So ein Keyword würde ich aber unter Informativ einstufen in der Keyword-Recherche.

Lokale Keywords (local)

Wenn wir von lokalen Keywords reden, dann sind das alle Suchbegriffe, die irgendeinen lokalen Bezug haben. Meistens sind das Keywords, die irgendwie noch einen Ort hinzugefügt haben.

Wenn du dir die Suchergebnisse anschaust und es kommt Google Maps mit 3 lokalen Unternehmen daher, dann ist das ein eindeutiges Zeichen für ein lokales Keyword. 

Im Gegensatz zu Visit-In-Person von Google muss das nicht immer mit einem Besuch zu tun haben. Du kannst auch eine Leistung suchen wie einen Gärtner, den du nicht im Shop besuchst, sondern zu dir in den Garten holst. Hierbei willst du allerdings sehr wohl einen lokalen Gärtner in deiner Nähe und nicht 300 km von dir entfernt.

Um hier zu ranken auf Google, brauchst du einen lokalen Fokus. Entweder durch dein ganzes Unternehmen, was du mit deinem Google Unternehmensprofil unterstützt, oder durch lokale Landingpages. Google will sich sicher sein, dass du wirklich in dieser Gegend bist, und auch relevant bist für die lokale Suchanfrage. 

Marken Keywords (brand)

Ein Marken-Keyword ist für mich alles, wo eine Marke dabei ist. 

Das kann die Suche direkt nach einer Marke sein wie Adidas. Aber es kann auch sein, dass man auf eine Webseite navigieren will wie “Facebook login”. Und es schliesst auch Suchbegriffe ein, die zwar informationell oder kommerziell sind, aber die Marke hinzufügen.

Diese Suchbegriffe sind wichtig für dich zu kennen, wenn es um deine Marke geht. Je mehr es dazu gibt, desto bekannter ist deine Marke. 

Auch ist es natürlich wichtig zu wissen wie es um die Konkurrenz aussieht, haben diese viele Marken Keywords oder sind eher unbekannt.

Prinzipiell haben hier immer die Marke selbst den Vortritt und wird auf Platz 1 ranken. Aber es gibt Strategien, wie du es irgendwie auch hier in die Suche schaffst. Ein typisches Beispiel sind Vergleiche von Tools: GetResponse vs. Mailchimp.

Gemischte Keywords (mixed)

Und dann gibt es noch Suchergebnisse für Keywords, die komplett durchmischt sind. Das heisst, es ranken vielleicht in den ersten 3 Positionen informative Beiträge, dann ein paar Produkte oder Kategorien. Oder auch du hast informative Beiträge, gemischt mit Leistungsseiten und einer lokalen Karte von Google Maps.

Das bedeutet nicht, dass Google sich hier nicht entscheiden kann, sondern einfach nur, dass unterschiedliche Personen unterschiedliche Sachen anklicken und suchen. Das heisst mit demselben Suchbegriff will ich vielleicht bereits etwas kaufen und suche eine Leistungsseite, du willst dich aber noch informieren. 

In solchen Fällen gelten zwei Regeln:

  1. Wenn du auf Platz 1 willst, musst du die Suchintention treffen, die am häufigsten gesucht wird, also jener Seiten, die aktuell ganz vorne ranken.
  2. Wenn du die Entscheidung hast zwischen einer informativen Seite und einer Kommerziellen, solltest du dich immer für die kommerzielle Seite Entscheiden. Auch wenn du damit erst auf Platz 5 ranken kannst. Wir wollen mit SEO nicht nur Rankings, sondern Umsatz generieren, vergiss das nie!

Fazit zur Suchintention

Für SEO ist es super wichtig, die Suchintentionen hinter jedem Keyword zu verstehen, denn nur so wirst du es auch schaffen Inhalte zu erstellen, die relevant sind, für die Suche und dann auch ranken können auf Google.

Denn Google will eigentlich nur eines: Dem Suchenden genau das zeigen, was er gesucht hat. Und das heisst, wir wollen eigentlich auch nur eines: Google das liefern, was der Suchende sucht, damit wir dort oben auf Platz 1 stehen.

Du willst noch mehr über SEO lernen? Dann melde dich für meinen Newsletter an:


Avatar von Dani Leitner

Autor:


Noch mehr Wissen über SEO?
Dann meld dich für meinen Newsletter an. Täglich wie die Zeitung, nur unterhaltsamer und viel weniger deprimierend. Mit 3 Minuten am Tag SEO lernen.
Worauf wartest du noch?