Webseite & SEO für eine Baufirma – braucht es das überhaupt?

Wenn es um die Baubranche geht, sind wir in Sachen Digitalisierung noch etwas hinten nach. Und ich kann das sagen, denn ich komme eigentlich von dort und habe als Bauleiterin gearbeitet. 

Und bei der Digitalisierung meine ich nicht, ob wir mit einem ausgedruckten Plan auf der Baustelle stehen, oder mit dem Tablet. Auch nicht, ob wir BIM verwenden über den ganzen Bauprozess (das ist in den meisten Fällen sowieso schwieriger durchzusetzen als man sich denkt als aussenstehender).

Sondern ich rede vom Internet. Von der Webseite. Vom digitalen Marketing.

Wenn du also in der Baubranche tätig bist und dir denkst: Ich brauch doch keine “gscheide” (gute) Webseite. Dann könnte dich dieser Beitrag interessieren.

Braucht es eine Webseite als Bauunternehmen?

Ich bin die letzten Wochen genau dieser Frage auf den Grund gegangen und hab einfach mal eine Liste an Baufirmen in der Schweiz abgearbeitet. Hab angerufen und nachgefragt.

Die Antwort war meistens dieselbe: 

“Ja, ich hab eine Webseite. Aber eigentlich ist die nur da, um eine zu haben.”

“Ja nein, Anfragen kommen keine drüber. In der Baubranche geht alles über gute Arbeit und dann bekommt man schon Aufträge.”

Wenn du jetzt mit dem Kopf zustimmen nickst, dann haben wir vielleicht sogar telefoniert.

Dann kamen aber auch die paar Ausnahmen. 

“Unsere Webseite ist super wichtig”

“Natürlich bekommen wir Anfragen über die Webseite”

Ich weiss auch noch ganz genau, wie ich das erste Mal Unternehmen für unsere Leistungsverzeichnisse suchen hab müssen.

Dabei bin ich verzweifelt mit meiner Google Suche.

Bis mein Chef mir gesagt hat: Schlag das Telefonbuch auf, die meisten findest du nicht im Internet.

Ernsthaft? Ich mein, das Internet wurde nicht gerade gestern erfunden.

Dasselbe war bei mir der Fall, als ich mich als Bauleiterin beworben habe.

Ich hab natürlich auf Google gesucht.

Und mich nur dort beworben, wo mir die Webseite sympathisch war, ich Gesichter gesehen habe, bei denen ich mir gedacht habe, mit denen könnte ich gut zusammenarbeiten.

Wenn du also darüber nachdenkst, ob du eine Webseite brauchst für deine Baufirma, überleg dir gut wie du nach aussen wirkst ohne.

Oder mit einer beschissenen Webseite.

Denn jeder potenzielle Kunde, jeder potenzielle Bewerber wird dich zuerst Online suchen.

Und dann entscheiden, ob er überhaupt anfragt. 

Aber mein Lieblingsargument im Bausektor ist: “Ich bin eh schon zu 150 % ausgelastet.”

Das ist gut. Oder auch nicht.

Weil bist du zu 150 % ausgelastet mit genau den Projekten, die du gerne machen magst? Bist du zu 150 % ausgelastet, weil du deinen Konkurrenten unterboten hast und nur mit 150 % genug einnimmst um zu bestehen?

Mehr Anfragen und Projektchancen heisst auch nicht unbedingt, dass du nun 200 % ausgelastet sein musst. Aber es heisst, dass du vielleicht zu diesem einen bescheuerten Projekt von dessen Besprechung du zurück ins Büro kommst, und beim Döner essen zu Mittag dem Team sagst “Das endet vor Gericht, das fühl ich jetzt schon”.

Das du zu diesem Projekt einfach NEIN sagt. Und ein anderes an nimmst. 

(Die Geschichte ist nicht erfunden – hab ich genau so erlebt! Und wir haben nicht jeden Mittag Döner gegessen, aber das war genau am Döner Donnerstag) 

Das Beispiel Bachtel Kulm – und die Baufirmen im Projekt

Vor kurzen waren wir Wandern im Fischenthal. 

Und starteten rauf auf den Bachtel.

Die meisten Schweizer in Züricher Oberland sollten nun genau wissen, wovon ich rede.

Im Ausland vielleicht eher weniger. 

Aber das ist egal, du wirst auch so verstehen, um was es geht.

Während ich das schreibe, im Frühling 2025.

Ist dort oben eine riesige Baustelle. Denn Bachtel Kulm, das Gasthaus am Gipfel wird gerade komplett saniert.

Und wie sich das gehört hängt da oben so ein Schild mit allen beteiligten Bauunternehmer

Ich hab das brav abfotografiert und daheim recherchiert.

Und mir ist etwas aufgefallen:

Stucki Bauunternehmung AGhttps://stucki.ag/
Asbesttec GmbHhttps://asbesttec.ch/
Zuber & Cohttps://izi.ch/
Heusser Holzbauhttps://www.heusser-holzbau.ch/
Mändli Holzbauhttps://maendli-holzbau.ch/
Gebr Schraner AGhttps://schraner-fenster.ch/
de boni elektrohttps://debonielektro.ch/
Josef Peter Haustechnikhttps://peterer-haustechnik.ch/
Max Keller aghttps://mk-klima.ch/
A Schleh AGhttps://www.schleh.ch/
Haslimann Aufzüge AGhttps://www.haslimann.ch/
Hugentobler Kochsysteme AGhttps://www.hugentobler.ch/de/home
Leutwyler Kühlanlagen AGhttps://www.kaeltemacher.ch/
Synaxis AGhttps://www.synaxis.ch/
Solubois zh GmbHhttps://www.solubois.ch/
Pro Culina GmbHhttps://www.proculina.ch/

Die Firmen haben alle eine Webseite.

Aber nicht nur das, alle dieser Firmen haben eine vorzeigbare Webseite.

Manche sogar eine richtig gute. 

Boni Elektro AG (https://debonielektro.ch/) hat zum Beispiel fast 300 Traffic im Monat. Für ein Unternehmen in Hinwil ist das nicht schlecht. Gut beim Webdesigner hätten sie sich jemanden weniger kreativen suchen könne, der Mauszeiger nervt ein bisschen. 

Auch Stucki AG (https://stucki.ag/) kann da mithalten. Auch wenn es bei ihnen so aussieht als hätten sie 2022 bei einem Relaunch es ein bisschen verkackt. 

Auch Synaxis AG (https://www.synaxis.ch/) erreicht mit ihrer Webseite immerhin fast 400 Personen im Monat. 

SEO für Bauunternehmen – bringt das überhaupt was?

Was ich nun nicht erwähnt habe an dem oberen Beispiel nicht alle funktionieren aus SEO Sicht wirklich gut. Die 3 Beispiele oben, die auf den ersten Blick gut aussehen, bekommen vor allem Klicks über ihren Namen.

Das heisst jemand, der sie schon kennt, der von ihnen gehört hat, kommt auf die Seite.

Was sie also alle brauchen könnten, wäre SEO, Suchmaschinenoptimierung.

Denn was wir hier machen ist auch für allgemeine Suchbegriffe gefunden zu werden, von Leuten die unser Unternehmen noch nicht kennen.

Zum Beispiel “Holzbau Zürich”, wird 170-mal im Monat gesucht nur in der Schweiz, das sind 2040 Suchen im Jahr. Und um dafür zu ranken sagt mein Tool “Mühelos” – ja so ist das in der Baubranche nun mal. 

Oder schauen wir uns mal den Begriff “Baufirma” an, 720 Suchen im Monat (nur Schweiz), das sind 8640 Suchen im Jahr – wenn du da aufscheinst, wird deine Baufirma gleich jeder in der Schweiz kennen. Oder auch nur Baufirma Zürich, 320 Suchen im Monat in der Schweiz, 3.840 Suchen im Jahr. 

Das Ziel mit SEO sollte für eine Baufirma immer 3 Dinge sein:

  1. Marke aufbauen: Sicher spricht sich gute Arbeit rum, aber du kannst deiner Marke auch nochmal einen grossen Push geben, mit einer vernünftigen Webseite, die auch gefunden wird. 
  2. Gute Arbeitskräfte anziehen: Irgendjemand da draussen sucht nach einem neuen Job, einer Lehrstelle oder ähnlichem. Die guten Leute warten dabei nicht auf ein Jobangebot auf jobs.ch, sondern schicken Initiativbewerbungen an jene Firmen, die sie online finden und die gut wirken – da willst du dazugehören. 
  3. Anfragen bekommen: Ein Bauprojekt ist nichts, wo man sich ein Angebot einholt und dann das erste gleich nimmt. Man vergleicht, man sucht sich alternativen. Auch wenn dein Konkurrent nun empfohlen wird, sucht der Anfragende alternative Firmen. Wenn du nun auftauchst, dann bekommst du eine Chance dein Angebot zu stellen, und vielleicht den potenziellen Kunden zu beeindrucken.

Und wie funktioniert SEO nun? Am besten du meldest dich hier an, da erklär ich das regelmässig. Das und andere Dinge:

Die häufigsten Fehler von Baufirmen bei der Webseite

Dadurch dass ich mir viele Webseiten für meine Recherche angesehen hab, hab ich auch ein paar Fehler immer und immer wieder gesehen.

Alle Leistungen auf einer Seite mit einer Liste

Du kennst sie, die eine Seite, die heisst “Dienstleistungen”. Auf dieser Seite steht dann: “Unsere Dienstleistungen sind:” und danach eine schöne Liste mit allem, was man so machen kann.

Ganz ehrlich, das bringt dir gar nichts.

All diese Dienstleistungen in der Liste werden gesucht. Weil irgendjemand sie braucht.

Und deine Seite wird niemals ranken dafür.

Denn es gibt eine allgemeine Regel im Internet, um für etwas gefunden zu werden:

Eine Seite pro Thema!

Wenn du diese aufspaltest in Unterseiten mit etwas Text, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du rankst gleich 1000x grösser.

Schreckliche Animationen, kreative Menüs, komisches Zeugs

Vor allem Architekten schiessen sich gerne selber ins Knie, mit verrückten Designs, Animationen und irgendwelchen Menüs, die man zuerst mal finden muss. 

Mach das nicht, das ist für den Nutzer schrecklich. Für Google zum Kotzen. Und deine Marke wird dadurch nicht als unglaublich kreativ gesehen. Beeindruckt besser mit deinen Gebäuden und deinem Portfolio als wie mit einer animierten Webseite und einem Mauszeiger, der irgendwie genial durchdacht ist.

(Ganz abgesehen davon sind diese Webseiten viel teurer und voll Code lastig, was Google dann oft nicht mal lesen kann)

Keine Team Seite

Ganz ehrlich, wenn ich auf eine Webseite komme, wo keine Teambilder darauf sind. Eine Über uns Seite mit “20 Jahre Erfahrung, “Qualität & hoher Standard” und noch so ein paar leere Aussagen. Dann bin ich mir nicht sicher, ob ich dieser Firma vertrauen kann.

Vielleicht ist sie fake…. Vielleicht will sie ihr Gesicht nicht zeigen, weil sie ziemlich schlecht arbeitet. Und Qualität kann jeder versprechen, aber halten? Da macht man auf den Baustellen ja eher schlechtere Erfahrungen. 

Ganz ehrlich, zeig dein Gesicht, zeig dein Team. Zeig mir, mit wem ich zusammenarbeiten werde. 

Noch ein paar letzte Worte

Unglaublich das du bis hier gelesen hast. 

Und ich glaub ganz ehrlich das, wenn du in der Baubranche bist, jetzt anfängst mit einer vernünftigen Webseite, und dann noch SEO machst.

Dann kommst du weit. 

Deine Konkurrenz macht es nicht.

Auch nicht die, die diesen Beitrag gelesen haben, den die meisten werden unterbrochen vom Anruf des Fliesenlegers, der vergessen hat, wo gleich nochmal die Dusche ist.

Und vergessen ist die Webseite.

Das sind die, denen du die scheiss Aufträge zuschieben kannst.

Während du dir aus all den Anfragen die aussuchst, die dich interessieren.

Voraussetzung: Du hörst auf mich und arbeitest an deiner Webseite.

Jetzt bleibt mir nur noch eins zu sagen, meld dich hier unten an um die SEO Checkliste zu bekommen und zu lernen was es wirklich braucht im SEO:


Avatar von Dani Leitner

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