SEO Strategie: Eignet sich ein Glossar oder Lexikon für SEO?

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Du hast es sicher schon öfter gesehen auf Webseiten, ein komplettes Glossar zu allen Begriffen, die relevant sind im Sektor. Klingt einfach und logisch, vor allem um Themenautorität aufzubauen. Aber eignet sich so ein Lexikon wirklich als SEO Strategie? 

Das schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an.

Was ist ein Glossar?

Ein Glossar, oder auch Lexikon, ist eigentlich nichts anderes als, dass du für deine Nische alle Begriffe auflistest und was diese bedeuten.

Wenn ich also zum Beispiel ein Glossar für SEO erstellen würde, dann müsste ich Dinge wie Keywords, Backlink, Keywordrecherche, Snippet, Title und Meta Description, Javascript, und so weiter beschreiben.

Wie sieht die SEO Strategie mit Glossar aus?

Die Idee am Glossar für SEO ist es für alle Begriffe versuchen zu ranken, die irgendwie mit der Nische zu tun haben. 

Dabei starten wir natürlich mit einer Keywordrecherche, um überhaupt zu wissen, welche Begriffe Suchvolumen haben. Das hilft uns auch, um zu priorisieren, wo wir am besten starten und welche Begriffe weniger wichtig sind.

In Theorie klingt das super, allerdings bist du vermutlich nicht der erste, der in deiner Nische auf diese Idee kommt und es gibt eine kleine Schwierigkeit mit den Keywords.


Den die meisten Begriffe werden einfach generische Keywords sein, mit anderen Worten einfach super allgemeine Keywords. Denn wenn ich zum Beispiel das Keyword “Keyword” hernehme, könnte das alles sein. Eine Beschreibung von Keywords bis zu jemand wollte nur die Rechtschreibung überprüfen. Selbst die Sprache ist in diesem Fall nicht sicher.

So ein Suchbegriff nennt man in der SEO Welt eben generisch. Diese haben meistens sehr viel Suchvolumen und sind schwerer zu ranken. Das musst du immer im Kopf haben, wenn du ein Glossar für SEO aufbauen willst. 

Themenautorität durch ein Glossar erhalten?

Die Idee wäre es, mit dem Glossar nicht nur für alle Begriffe zu ranken, sondern damit auch Themenautorität in deiner Nische aufzubauen.

Wenn es um Themenautorität geht, ist es wichtig zu zeigen, dass du dich auskennst in deinem Sektor. Und dafür ist ein Glossar an sich keine schlechte Idee. Denn schliesslich deckst du alle Begriffe ab, die man kennen sollte in deiner Nische.

Das kann Google helfen, weil er sieht, dass ein Suchender, der auf deine Seite kommt, Informationen zu allen Begriffen bekommt.  Aber wie wir im nächsten Punkt sehen, geht es nicht immer ganz so einfach wie einfach einen Begriff in einem Satz erklären. Wir sind ja kein Wörterbuch.

Google hasst dich? Dann komm in den Klub:

Der grösste Fehler, wenn ein Lexikon für SEO erstellt wird

Was leider heutzutage nicht mehr geht, viele aber gerne als Lexikon aufbauen, ist eine Seite mit einem Absatz an Beschreibung. Das ist einfach zu wenig um wirklich Konkurrenzfähig zu sein für diese Begriffe. 

Sicher gibt es da draussen noch Seiten, die vielleicht damit ranken. Im SEO Bereich ist da die Agentur, für die ich früher gearbeitet habe, das beste Beispiel. Aber dieses Glossar ist schon seit 10 Jahren fast online, und der Gründer sagt selber, er würde es heute nicht mehr so machen. 

Wenn du ein bisschen an die Zukunft denkst, wird es solche kurzen Antworten ohne zusätzliche Einblicke irgendwann dank Chat Bots in der Suche gar nicht mehr benötigen. Aber darauf gehe ich später ein.

Wir müssen aber gar nicht so weit gehen, denn es gibt schon lange “0-Click-Searches” bei denen ein Featured Snippet einfach in der Google Suche bereits eine Antwort gibt und es vielleicht niemals zum Klick kommt. 

Geduld ist wichtig, wenn du ein Lexikon für SEO erstellst

Solltest du dir überlegen diese SEO Strategie zu fahren muss dir eines bewusst sein: Du brauchst Geduld. 

Und zwar nicht nur, weil SEO seine Zeit braucht, was ich immer wieder wiederhole, sondern weil deine ersten Seiten absolut nicht ranken werden. Das ist mein voller Ernst.

Denn es braucht einen gewissen Umfang an Erklärungen und Begriffen, bis dein Glossar genug Relevanz hat. 

Stell dir nur mal vor du würdest ein Lexikon Band schreiben, so wie es diese früher gegeben hat, für deine Nische. Und du startest mit 5 Seiten. Keiner wird das Buch kaufen, bis du nicht so gut wie alles abgedeckt hast.

Das Gute daran ist, dass mit jeder neuen Seite auch deine vorherigen Seiten profitieren. Du musst also einfach dran bleiben und irgendwann schaffst du vielleicht den Durchbruch, wenn du das ganze gut umgesetzt hast. 

Beispiel eines hervorragenden Glossars

Wunderschön setzt diese SEO Strategie derma2go um. Sie haben ein Glossar für Hauterkrankungen erstellt, was nicht nur super nahe an ihrem Business ist, sondern auch noch gut ausgeführt.

Das Hautlexikon von derma2go beschreibt nämlich nicht nur in einem Satz die Krankheiten, sondern gibt detaillierte Infos zu Symptomen, Behandlung, Diagnose und was sonst noch wichtig ist.

Ich hab das ganze auf meinem YouTube-Kanal analysiert:

Glossars und SGE

Kommen wir nun zur Zukunft von Glossars. Ein sehr wichtiger Punkt, den wie du vielleicht weisst, ändert sich gerade ziemlich viel im Internet, seit ChatGPT uns alle etwas überrascht hat.

SGE steht dabei für Search Generative Engine – und ist eigentlich die ChatGPT Version von Google in der Suche integriert, so wie Bing das bereits hat.

Es wird viel spekuliert, wann diese Version nun endlich online kommt und was für eine Auswirkung diese auf unser Suchverhalten und alles hat. Wenn du mehr dazu lesen willst, hab ich einen Beitrag auf Englisch zu, wie sich unser Suchverhalten verändern wird in Zukunft

Was hat das ganze aber nun mit einem Glossar zu tun? Ziemlich viel, denn eine Begriffserklärung ist das einfachste für einen Chat wie ChatGPT, was du dir nur vorstellen kannst. Es ist super einfach ChatGPT zu sagen: Was ist ein Keyword? 

Das heisst, dein Glossar muss mehr können. Nicht nur ein paar Begriffe erklären – denn das wird irgendwann vielleicht komplett in der Suche beantwortet. Mach dir also auch Gedanken darüber, wie du einen weiteren Mehrwert liefern kannst mit deinem Glossar, und ob es wirklich die richtige SEO Strategie für dein Projekt ist. 


Avatar von Dani Leitner

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