Aus meinem Newsletter am 20.02.2023 | Zum Newsletter anmelden
Vor kurzen hatte ich ein interessantes Gespräch mit meinem kleinen Bruder.
Ein Gespräch, das dich vielleicht interessiert. Ein Gespräch, aus dem ich ziemlich viel mitnehmen konnte, und du vielleicht auch.
Mein Bruder ist 18 und auf der Suche nach der perfekten Businessidee. Diese Idee, bei der man nicht viel arbeiten muss, viel Geld macht und das am besten noch über Nacht. Sein Ziel: gar nicht erst in die Arbeitswelt einsteigen zu müssen.
Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, können wir ein anderes Mal besprechen. Wichtig ist, wie das Gespräch weiter ging.
Ich fragte ihn nämlich, woher er die neue geile Millionen-Idee hat. Naiv wie ich bin, fragte ich, ob er gegoogelt hat und sie dadurch gefunden hat.
Was mich überraschte war seine Antwort: Nein Google sicher nicht, da findet man nur Ergebnisse, die dafür zahlen da oben zu sein (für alle die sich auskennen, er meinte Google Ads) und dann weiss jeder im Internet wie er tags auf der Seite reinschreibt, damit er oben ist (für alle dies interessiert er redet von meinem Job und Keywords) – und da kommt nur scheisse daher.
Wow, da blieb ich mal sprachlos.
Das denken Jugendliche also über Google und über SEO und wie das Internet funktioniert?
Wir sind schlimmer dran als ich mir gedacht habe.
Meine Sprachlosigkeit war allerdings nur ein Moment. So einfach konnte ich diese Insiderinfos in das Gehirn eines 18-Jährigen nicht loslassen.
Also hakte ich nach: Wie bist du dann drauf gekommen? YouTube?
Und natürlich war es YouTube, was praktisch gesehen ja auch Google ist. Aber so leicht liess er nun nicht locker. Er hat den Algorithmus nämlich verstanden und ausgetrickst.
Seine Worte: Ich suche nicht, nach dem, was ich suche (also Tags und Keywords und so), sondern gib einen weiteren Begriff ein. Zum Beispiel «Was bedeutet Geld». Dann klicke ich auf das erste Video und spring von Empfehlung zu Empfehlung.
Und da kommt man dann auf die wahren Ergebnisse.
Moral von der Geschichte? Wir haben eine Generation von YouTube Empfehlungen herangezüchtet.
Ob deine Zielgruppe nun Jugendliche sind, die schnell Geld machen wollen, oder Erwachsene kann ich mir anschauen. Und wenns Erwachsene sind, dann brauchst du die Website leider doch noch.
Dani Leitner
